Warum lacht sie eigentlich, diese Mona Lisa?
Über uns? Wegen uns? Mit uns? Oder weil sie seit 500 Jahren weiß, wie wir ticken und denkt: „Ach Kinder… ihr lernt es nie.
Kurt Tucholsky hätte sie verstanden. 1890 in Berlin geboren, klein, rund, gefährlich klug — ein kleiner dicker Mann, der versuchte, mit der Schreibmaschine die Welt aufzuhalten.
Er schrieb gegen Dummheit, Duckmäuserei, verknöcherte Moral, gegen Bürokraten, Militärs, Moralapostel und Stammtisch-Denker. Gegen all jene, die Wasser predigen und heimlich Prosecco süffeln. Und er schrieb unter fünf Namen, damit die Leute dachten, sie hätten es mit einem ganzen Aufstand zu tun (hatten sie auch).
In diesem Programm begegnen uns unter anderem:
Die abgebrühte Dame vom Straßenrand, der patriotische Herzschmerz Held, der Gemüse-Demokrat, der nicht mal in der Wahlkabine Rückgrat hat, die traurigen Mitglieder einer Familienfeier der Kategorie „Kann man Verwandtschaft kündigen?”, der deutsche Demokrat mit Hoffnung in den Augen und Blei im Schuh, der Mann, der nicht mal im Bett weinen darf, der näselnde Besserwisser-Oberlehrer, die betrogene Ehefrau mit Nerven aus Stahl, ein angeschickerter Humorist und ein Karrierist, der im Nicken Weltmeister ist.
Und irgendwo darüber schwebt sie, die Mona Lisa und denkt sich:
„Schon wieder ein Jahrhundert, und sie raffen’s immer noch nicht.“
Ein Abend mit Chansons und Texten von Kurt Tucholsky für alle, die gern lachen — auch wenn’s manchmal weh tut. Ein Abend für Leute mit Rückgrat, und für die, die dringend eins brauchen.
Mit Eckard Radau und Benny Düring.
Humor an. Scheuklappen aus. Welt anschauen. Lächeln lernen.